Der neue Botschafter der USA in Berlin, Richard Grenell, hat am Dienstag offiziell sein Amt angetreten. Bei einer Zeremonie in Schloss Belle...
Der neue Botschafter der USA in Berlin, Richard Grenell, hat am Dienstag offiziell sein Amt angetreten. Bei einer Zeremonie in Schloss Bellevue überreichte er Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier sein Beglaubigungsschreiben und akkreditierte sich damit als neuer Vertreter der Vereinigten Staaten in Deutschland, wie eine Sprecherin des Bundespräsidialamtes bestätigte. Der Botschafterposten war 15 Monate lang vakant gewesen.
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Grenell hat sich als scharfzüngiger Verteidiger der Politik von US-Präsident Donald Trump profiliert. Sein Amtsantritt fällt in eine Zeit gespannter Beziehungen zwischen Berlin und Washington. Zu den großen Streitfragen zwischen beiden Ländern zählen seit Trumps Vereidigung die Handelspolitik, die Militärausgaben und die Zukunft des Atomabkommens mit dem Iran.
Der frühere PR-Experte Grenell hatte sich bereits im US-Wahlkampf stark für Trump engagiert und mit Fernsehauftritten und zahlreichen Twitter-Botschaften gezielt die Öffentlichkeit gesucht.
In den USA ist es üblich, dass nach einem Wechsel im Präsidentenamt auch die wichtigsten Botschafterposten neu besetzt werden. Der 51-Jährige Grenell verfügt über Erfahrung auf diplomatischem Parkett. Unter Präsident George W. Bush war er sieben Jahre lang Sprecher der US-Delegation bei der UNO und vertrat damals auch den Botschafter in Sitzungen des UN-Sicherheitsrats.
Bei den Vereinten Nationen arbeitete Grenell häufig mit deutschen Diplomaten zusammen, etwa bei den UN-Sanktionen gegen den Iran. Er erlebte die Deutschen aber auch als Kontrahenten, vor allem im Streit um den US-Einmarsch im Irak.
Die Akkreditierung neuer Botschafter beim Bundespräsidenten folgt einem festgelegten Zeremoniell. Nach einer militärischen Begrüßung überreicht der Botschafter dem Präsidenten sein Beglaubigungsschreiben und das Abberufungsschreiben seines Vorgängers. Der Bundespräsident erteilt formell sein "Agrément" - also die völkerrechtlich verbindliche Zustimmung, dass die Bundesrepublik der Entsendung als Botschafter zustimmt. Danach folgt ein vertrauliches Gespräch.
by via Berliner Tageszeitung - News aus Politik und Wirtschaft - Berliner Tageszeitung
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