Mehr als zwei Millionen Muslime haben am Dienstag bei der diesjährigen Pilgerfahrt Hadsch an der rituellen Steinigung des Teufels teilgenomm...
Mehr als zwei Millionen Muslime haben am Dienstag bei der diesjährigen Pilgerfahrt Hadsch an der rituellen Steinigung des Teufels teilgenommen. Bei dem Ritual in Mina, rund fünf Kilometer östlich der Großen Moschee von Mekka, werfen die weiß gekleideten Pilger jeweils sieben Kieselsteine auf eine Mauer, die den Teufel symbolisiert. Angesichts von Temperaturen von bis zu 44 Grad wurde die Menge mit Wasser besprüht.
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"Gott sei Dank war es dieses Jahr nicht zu voll", sagte der 27-jährige Mohammed Osman, der regelmäßig an der islamischen Pilgerreise Hadsch teilnimmt. 2015 waren bei einer Massenpanik in Mina mehr als 2300 Pilger zu Tode gequetscht worden oder erstickt. In der Folge hatten die saudiarabischen Behörden die Sicherheitsmaßnahmen verstärkt. Auch dieses Jahr sind nach Angaben der Behörden zehntausende Sicherheitskräfte im Einsatz.
Die rituelle Steinigung des Teufels erinnert an den Stammvater Abraham. Dieser hatte laut Überlieferung drei Mal den Teufel mit Steinen vertrieben, als dieser ihn davon abbringen wollte, seinen Sohn wie von Gott befohlen zu opfern. Letztlich erlaubte Gott Abraham der Überlieferung zufolge, statt seines Sohnes ein Schaf zu opfern.
Mit der Teufelssteinigung wurde das viertägige Opferfest Eid al-Adha eingeläutet. Dabei werden Schafe geschlachtet, deren Fleisch dann an Bedürftige verteilt wird. Um hygienische Probleme zu vermeiden, organisiert die saudiarabische Regierung eine Massenschlachtung und das anschließende Einfrieren des Fleisches. Die Pilger können Gutscheine für die Opfergabe erwerben.
Der Hadsch gehört zu den fünf Säulen des Islam. Jeder Muslim soll mindestens einmal in seinem Leben teilnehmen, wenn es seine Gesundheit und seine Mittel zulassen. Dieses Jahr reisten fast 2,4 Millionen Pilger zu den religiösen Stätten in Saudi-Arabien.
Das sechstägige religiöse Großereignis an den heiligsten Stätten des Islam fand erneut vor dem Hintergrund schwerer regionaler Spannungen statt. Das mit Saudi-Arabien verfeindete Golfemirat Katar hatte am Sonntag beklagt, seine Bürger könnten nicht am diesjährigen Hadsch teilnehmen. Nach Angaben von Mekkas Gouverneur Prinz Khaled al-Faisal nehmen in diesem Jahr 86.000 Iraner und 300 Gläubige aus Katar an der Pilgerfahrt teil.
Saudi-Arabiens König Salman nahm den Beginn des islamischen Opferfestes zum Anlass, die Soldaten seines Landes zu ehren. "An diesem Tag müssen wir unserer Märtyrer und Helden gedenken, die ihr Leben gegeben haben, um ihren Glauben und ihr Land zu beschützen", sagte der König offenbar in Anspielung auf den Krieg im Jemen.
Saudi-Arabien führt ein arabisches Militärbündnis an, das im Jemen gegen die schiitischen Huthi-Milizen kämpft, die wiederum vom Iran unterstützt werden. Seit Beginn der Intervention vor knapp dreieinhalb Jahren wurden etwa 10.000 Menschen getötet.
by via Berliner Tageszeitung - News aus Politik und Wirtschaft - Berliner Tageszeitung
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