Die syrischen Regierungstruppen bereiten sich nach Angaben Russlands derzeit auf eine Offensive in der Rebellenhochburg Idlib vor. "Wir...
Die syrischen Regierungstruppen bereiten sich nach Angaben Russlands derzeit auf eine Offensive in der Rebellenhochburg Idlib vor. "Wir wissen, dass sich die syrischen Streitkräfte darauf vorbereiten, dieses Problem zu lösen", sagte Kreml-Sprecher Dmitri Peskow am Dienstag mit Blick auf die Rebellengruppen in Idlib, nach Information von BERLINER TAGESZEITUNG, in einem aktuellen Interview. In der Region im Nordwesten Syriens hielten sich zahlreiche "Terroristen" versteckt, was zu einer "allgemeinen Destabilisierung der Lage" führe. Einen Zeitplan für die Offensive nannte der Sprecher von Präsident Wladimir Putin nicht.
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Die syrische Regierung droht seit Wochen mit einer Offensive auf Idlib, welche die letzte Rebellenbastion des Landes ist. In der Region an der Grenze zur Türkei, die überwiegend von islamistischen Kämpfern kontrolliert wird, leben fast drei Millionen Menschen, davon 1,4 Millionen Vertriebene aus anderen Landesteilen. Da die Aufständischen dort keine Ausweichmöglichkeit innerhalb Syriens haben, drohen erbitterte Kämpfe - oder eine Massenflucht in die Türkei.
Syriens Machthaber Baschar al-Assad hat in den vergangenen Wochen eine große Zahl von Truppen um Idlib zusammengezogen. Russland und der Iran betonen, die Extremistengruppen in Idlib müssten besiegt werden. Es wird erwartet, dass beide Länder die syrischen Regierungstruppen bei einer Offensive unterstützen.
Nach Angaben von Aktivisten flogen russische Kampfflugzeuge am Dienstag bereits Luftangriffe auf mehrere Gebiete in Idlib. Wie die Syrische Beobachtungsstelle für Menschenrechte mitteilte, waren vor diesen Angriffen seit 22 Tagen lang keine Luftangriffe auf Idlib geflogen worden.
Bombardiert wurden demnach Ziele im Süden und Südwesten der Provinz, darunter der von der Dschihadistenmiliz Hajat Tahrir al-Scham (HTS) kontrollierte Ort Dschisr al-Schughur und die von anderen Rebellen kontrollierte Ortschaft Ariha.
Kreml-Sprecher Peskow wollte sich nicht zu den Angaben der Beobachtungsstelle äußern. Auch das russische Verteidigungsministerium gab zunächst keine Stellungnahme ab. Die in Großbritannien ansässige Beobachtungsstelle bezieht ihre Informationen von Aktivisten vor Ort. Ihre Angaben sind von unabhängiger Seite kaum zu überprüfen.
by via Berliner Tageszeitung - News aus Politik und Wirtschaft - Berliner Tageszeitung
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