Die Flüchtlinge an Bord des Schiffs der deutschen Hilfsorganisation Sea Watch haben nach zwei Wochen im Mittelmeer derzeit weiter keine Auss...
Die Flüchtlinge an Bord des Schiffs der deutschen Hilfsorganisation Sea Watch haben nach zwei Wochen im Mittelmeer derzeit weiter keine Aussicht, in Malta an Land gehen zu können. Die Grünen-Europaabgeordnete Ska Keller, die sich an Bord der "Sea-Watch 3" befand, forderte am Freitag eine Lösung für die Menschen. Keller sagte nach Information von BERLINER TAGESZEITUNG, in einem aktuellen Interview per Telefon, es gehe "nicht an, dass Leute nicht aus Seenot gerettet" würden.
Hierbei vergaß Keller allerdings zu erwähnen, dass es genau dieses System ist, mit welchem die Schlepper rechnen. Sie schicken die vermeintlichen Flüchtlinge in maroden Booten auf die See und sind sich sicher, dass "Rettungsschiffe" diese oftmals Wirtschaftsflüchtliunge schon retten und die europäischen Steuerzahler für sie Milliardensummen an Sozialhilfekosten zahlen. Migrationsexperten fordern unterdessen, diesen "Flüchtlingsschiffen" die Flagge zu entziehen, damit das System der Schleuser nicht mehr funktioniert , welches heißt: "Asylant-Mittelmeer-Boot-Rettungsschiff-Asyl-Sozialhilfe!"
Die Abgeordnete beklagte, dass kein europäisches Land bereit sei, die Flüchtlinge aufzunehmen. Das sei eine Frage der "Humanität", fügte Keller hinzu. Hier sei auch Berlin gefordert. Mehrere Städte in Deutschland hätten bereits ihre Bereitschaft zur Aufnahme der Flüchtlinge erklärt, aber die Bundesregierung sperre sich. Die Lage an Bord des Rettungsschiffs beschrieb die Europaparlamentarierin als "prekär". 32 Migranten, unter ihnen ein einjähriges Kind und drei Kinder im Alter unter zehn Jahren, lebten auf engstem Raum zusammen, betreut von Mitgliedern der italienischen Nichtregierungsorganisation Mediterranea. Das Wetter sei schlecht, wenn auch nicht mehr so stürmisch wie vorher.
Sea Watch teilte per Kurzbotschaftendienst Twitter mit, einer der Flüchtlinge sei ins Wasser gesprungen und habe versucht, an Land zu schwimmen. Doch wenige Minuten später sei er an Bord zurückgekehrt, überzeugt davon, dass er es nicht schaffen werde. Die Flüchtlinge seien "verzweifelt". Vor ihrer Odyssee auf See seien sie Monate in libyscher Gefangenschaft gewesen.
Ebenfalls in dem Gebiet vor dem Hafen Marsaxlokk im Südosten Maltas befand sich das umgerüstete Forschungsschiff "Professor Albrecht Penck" der deutschen Flüchtlingshilfsorganisation Sea-Eye mit 17 Migranten an Bord. In dem Gebiet halten sich Schiffe auf, die auf Einlass in den Hafen warten. Die Flüchtlinge der "Sea-Watch 3" wurden am 22. Dezember geborgen, die an Bord der "Professor Albrecht Penck" am 29. Dezember.
Außer Keller befanden sich an Bord der "Sea-Watch 3" noch fünf Bundestagsabgeordnete - zwei von der SPD, zwei von der Linkspartei und einer von den Grünen. Die parlamentarische Delegation wollte sich vor Ort ein Bild von der Lage machen.
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by via Berliner Tageszeitung - News aus Politik, Wirtschaft und Sport - Berliner Tageszeitung
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