$type=grid$count=4$tbg=rainbow$meta=0$snip=0$rm=0

Nach Ausstiegsbeschluss der Kohlekommission ist die GroKo am Zug

SHARE:

Nach den Empfehlungen der Kohlekommission für einen Ausstieg aus der Kohleverstromung bis spätestens 2038 ist nun die Bundesregierung am Zug...

Nach den Empfehlungen der Kohlekommission für einen Ausstieg aus der Kohleverstromung bis spätestens 2038 ist nun die Bundesregierung am Zug. Bundeswirtschaftsminister Peter Altmaier (CDU) sagte nach Information von BERLINER TAGESZEITUNG (BTZ), in einem aktuellen Interview, die Regierung werde die Vorschläge "sorgfältig und konstruktiv prüfen". Neben viel Lob an den Empfehlungen gab es auch Kritik.

Anzeige

Nach harten Verhandlungen hatten 27 von 28 stimmberechtigten Mitgliedern der Kohlekommission den Ausstiegsfahrplan in der Nacht zum Samstag beschlossen. Demnach sollen die Kraftwerkskapazitäten ab 2022 stetig abgebaut werden, die Folgen in den betroffenen Regionen soll der Bund mit 40 Milliarden Euro abfedern. Der Strompreis soll nicht steigen, der Hambacher Forst bleiben.

Der Kommissionsvorsitzende Ronald Pofalla sprach anschließend von einem "historischen Kraftakt". Altmaier sagte nun, beim Kohleausstieg handele es sich um "einen der anspruchsvollsten Transformationsprozesse der letzten Jahrzehnte". Jetzt biete sich die Chance, dass dies "mit einem großen gesellschaftlichen Konsens" gelingen könne.

Auch Bundesfinanzminister Olaf Scholz (SPD) begrüßte den Kompromiss. "Wenn wir uns alle anstrengen und das gemeinsame Ziel nicht aus den Augen verlieren, können wir Deutschland zu einem energiepolitische Vorzeigeland weiterentwickeln", sagte er nach Information von BTZ weiter dazu.

Deutschland könne durch die Energiewende "noch stärker und moderner" werden, sagte Bundesumweltministerin Svenja Schulze (SPD) den Zeitungen der Funke Mediengruppe. Zugleich versicherte sie, es sei "keinesfalls von steigenden Strompreisen durch den Ausstieg auszugehen".

Verhaltener fielen die Reaktionen der Opposition aus. Grünen-Parteichefin Annalena Baerbock und Fraktionschef Anton Hofreiter werteten zwar in Berlin den "Einstieg in den Ausstieg" als Erfolg, mahnten aber auch "zügig weitere ambitionierte Maßnahmen" an, um die deutschen Klimaziele zu erreichen.

Linken-Parteichefin Katja Kipping kritisierte: "Die Vorschläge der Kohlekommission tragen deutlich die Handschrift der Kohle-Lobby." Vor einem Weg in die Planwirtschaft warnte auf der anderen Seite die FDP.

Die großen Umweltverbände stimmten dem Kompromiss zwar nach längerem Zögern zu, drängten aber ebenfalls auf Nachbesserungen. Sie lobten das Bekenntnis zum Kohleausstieg, forderten aber weiter ein "Ende der Kohle deutlich vor 2035". "Wir werden weiter Druck machen für unsere Ziele", kündigte der Vorsitzende des Umweltverbands BUND, Hubert Weiger, besonders mit Blick auf die Braunkohlereviere in Ostdeutschland an. Auch weitere Umweltorganisationen drohten mit neuen Protesten.

Industrie-Präsident Dieter Kempf rief vor diesem Hintergrund die Umweltverbände auf, die Empfehlungen der Kommission insgesamt mitzutragen. "Ein Rosinenpicken muss ausgeschlossen sein", forderte Kempf. Generell skeptisch zu den Ausstiegsplänen äußerten sich allerdings die Kraftwerksbetreiber Leag und RWE. RWE warnte vor "weitreichende Konsequenzen für die deutsche Energiewirtschaft" sowie für das eigene Braunkohlegeschäft.

Klimaforscher lobten die Ausstiegsbeschlüsse als international wichtiges Signal. Der Leiter des Potsdam-Instituts für Klimafolgenforschung (PIK), Ottmar Edenhofer, forderte aber auch, diese durch eine CO2-Bepreisung zu ergänzen und so auch die Kosten für die Steuerzahler zu verringern.

Die einzige Gegenstimme kam in der Kommission von der Lausitzer Anti-Kohle-Aktivistin Hannelore Wodtke. Sie bemängelte, dass weiterhin Dörfern wie dem brandenburgischen Proschim durch Braunkohle-Tagebaue die Abbaggerung drohe und nannte ihr Nein ein Gebot der Glaubwürdigkeit. "Ich wollte mir noch ins Gesicht schauen können", sagte Wodtke der "Märkischen Allgemeinen".


by via Berliner Tageszeitung - News aus Politik, Wirtschaft und Sport - Berliner Tageszeitung

COMMENTS

Name

nachrichten,6120,
ltr
item
Schnelle Nachrichten: Nach Ausstiegsbeschluss der Kohlekommission ist die GroKo am Zug
Nach Ausstiegsbeschluss der Kohlekommission ist die GroKo am Zug
https://www.berlinertageszeitung.de/images/banners/swde-BullGuard-SupperBanner.jpg
Schnelle Nachrichten
https://schnelle-nachrichten.blogspot.com/2019/01/nach-ausstiegsbeschluss-der.html
https://schnelle-nachrichten.blogspot.com/
http://schnelle-nachrichten.blogspot.com/
http://schnelle-nachrichten.blogspot.com/2019/01/nach-ausstiegsbeschluss-der.html
true
5752491570722316501
UTF-8
Loaded All Posts Not found any posts VIEW ALL Readmore Reply Cancel reply Delete By Home PAGES POSTS View All RECOMMENDED FOR YOU LABEL ARCHIVE SEARCH ALL POSTS Not found any post match with your request Back Home Sunday Monday Tuesday Wednesday Thursday Friday Saturday Sun Mon Tue Wed Thu Fri Sat January February March April May June July August September October November December Jan Feb Mar Apr May Jun Jul Aug Sep Oct Nov Dec just now 1 minute ago $$1$$ minutes ago 1 hour ago $$1$$ hours ago Yesterday $$1$$ days ago $$1$$ weeks ago more than 5 weeks ago Followers Follow THIS PREMIUM CONTENT IS LOCKED STEP 1: Share. STEP 2: Click the link you shared to unlock Copy All Code Select All Code All codes were copied to your clipboard Can not copy the codes / texts, please press [CTRL]+[C] (or CMD+C with Mac) to copy