Tausende Kurden sind am Samstag in Straßburg auf die Straße gegangen, um die Freilassung des seit 20 Jahren in der Türkei inhaftierten PKK-F...
Tausende Kurden sind am Samstag in Straßburg auf die Straße gegangen, um die Freilassung des seit 20 Jahren in der Türkei inhaftierten PKK-Führers Abdullah Öcalan zu fordern. Die Demonstranten, die aus ganz Europa gekommen waren, marschierten mit kurdischen Flaggen hinter einem Banner mit dem Bild Öcalans durch die Stadt. Die Polizei sprach von 7000 Teilnehmern, die Organisatoren gaben ihre Zahl mit 17.000 an.
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Die Kundgebung in der französischen Metropole findet jedes Jahr zum Jahrestag der Festnahme des Gründers der verbotenen Arbeiterpartei Kurdistans (PKK) statt. Öcalan war nach einer mehrmonatigen Odyssee am 15. Februar 1999 vom türkischen Geheimdienst in der kenianischen Hauptstadt Nairobi gefasst worden. Der 69-Jährige sitzt seitdem in fast völliger Isolation eine lebenslange Freiheitsstrafe auf der Gefängnisinsel Imrali im Marmara-Meer ab.
"Wir fordern die Freilassung Öcalans, doch vor allem ist heute wichtig, dass seine Haftbedingungen verbessert werden. Der Westen muss Veränderungen erwirken", sagte die Demonstrantin Aceyla Degirmenci. "Europa, wo bist du? Dein Schweigen tötet uns", riefen die Demonstranten bei dem Marsch durch Straßburg, wo sich sich der Sitz des Europarats, der Europäischen Gerichtshof für Menschenrechte sowie das Europaparlament befindet.
Die Demonstranten äußerten auch ihre Unterstützung für die prokurdische Abgeordnete Leyla Güven, die in der Türkei seit 101 Tagen im Hungerstreik ist, um ein Ende der Isolationshaft Öcalans zu fordern. Bei der türkischen Regierung dürfte die Demonstration in Straßburg auf Unmut stoßen. Sie wirft den europäischen Staaten immer wieder vor, nicht genug gegen die PKK zu tun. Diese ist auch in Europa als "Terrororganisation" verboten.
by via Berliner Tageszeitung - News aus Politik, Wirtschaft und Sport - Berliner Tageszeitung
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