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Bundesaußenminister Heiko Maas (SPD) hat bei seinem Afghanistan-Besuch dem Friedensprozess in dem Krisenland seine Unterstützung zugesagt. In den Friedensprozess mit den radikalislamischen Taliban sei auch dank der Initiative der USA Bewegung gekommen, erklärte Maas am Montag. In dieser Phase verfolge die Bundesregierung das Ziel, "den Menschen vor Ort zu versichern, dass wir uns auch weiterhin für eine friedliche Konfliktlösung und die wirtschaftliche Entwicklung der Region einsetzen".
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Die Verhandlungen mit den Taliban dürfe "keine Rückkehr in eine schmerzhafte Vergangenheit" bedeuten, mahnte Maas in der vom Auswärtigen Amt in Berlin verbreiteten Erklärung. "Was Afghanistan an Verbesserungen im Bereich der Menschenrechte und der Rechtsstaatlichkeit, aber auch für die Lebensbedingungen vieler vor allem junger Frauen in den letzten Jahren erreicht hat, gilt es zu bewahren", betonte der Außenminister. Dies sei "Voraussetzung für unsere künftige Zusammenarbeit".
Maas war am Sonntag zu einem nicht angekündigten Besuch in Afghanistan eingetroffen. Am Montag gedachte er im Bundeswehr-Feldlager im nordafghanischen Masar-i-Scharif der in Afghanistan gefallenen Soldaten, wie das Auswärtige Amt im Kurzbotschaftendienst Twitter mitteilte. Während seiner bis Dienstag dauernden Reise will Maas auch das Nachbarland Pakistan besuchen.
Schließlich liege dort ein "wichtiger Schlüsse für ein stabiles" Afghanistan, erklärte der Minister. Daher wolle er in der Hauptstadt Islamabad "für eine engere Kooperation der beiden Nachbarstaaten weben". Außerdem soll es bei den Gesprächen um die jüngsten Spannungen zwischen Pakistan und Indien wegen der umstrittenen Kaschmir-Region gehen. Beide Länder müssten "ihre Gesprächskanäle weiter offen halten und zur Deeskalation" beitragen, forderte Maas.
In Afghanistan sind derzeit im Rahmen der Nato-geführten Mission "Resolute Support" etwa 1200 deutsche Soldaten stationiert. Mitte Februar hatte das Bundeskabinett die Verlängerung des Bundeswehreinsatzes in dem zentralasiatischen Land beschlossen. Im Mittelpunkt der Mission stehen die Ausbildung und Beratung afghanischer Sicherheitskräfte.
Die Mandatsverlängerung kam zu einer Zeit, in der in Afghanistan die Sorge wächst, die USA könnten ihre Truppen abziehen, bevor ein Friedensschluss mit den Taliban erreicht ist. US-Präsident Donald Trump will rund die Hälfte der derzeit in Afghanistan stationierten 14.000 US-Soldaten abziehen. Noch steht dafür aber kein Zeitplan fest. Deutschland ist der zweitgrößte ausländische Truppensteller.
by via Berliner Tageszeitung - News aus Politik, Wirtschaft und Sport
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