Vier Monate nach Prozessauftakt neigt sich das Verfahren gegen führende Vertreter der katalanischen Unabhängigkeitsbewegung dem Ende entgeg...
Vier Monate nach Prozessauftakt neigt sich das Verfahren gegen führende Vertreter der katalanischen Unabhängigkeitsbewegung dem Ende entgegen. Die zwölf Angeklagten, unter ihnen Kataloniens ehemaliger Vize-Regionalpräsident Oriol Junqueras, nahmen am Mittwoch im Gerichtsaal in Madrid letztmals Stellung zu den Anschuldigen. Die Urteile in dem historischen Verfahren werden frühestens für den Herbst erwartet.
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Junqueras wies in seinen letzten Worten die Vorwürfe der Anklage nochmals zurück. "Aus einem Parlament heraus für die Republik zu stimmen und sie zu verteidigen, kann kein Verbrechen sein", sagte der Hauptangeklagte. Die Frage der katalanischen Unabhängigkeit müsse wieder auf politischer Ebene diskutiert werden.
Der Prozess gegen die zwölf Unabhängigkeitsbefürworter vor Spaniens Oberstem Gerichtshof hatte am 12. Februar begonnen. Ihnen wird vorgeworfen, im Oktober 2017 ein von der spanischen Justiz als illegal eingestuftes Unabhängigkeitsreferendum organisiert zu haben. Der damalige Regionalpräsident Carles Puigdemont erklärte danach die Unabhängigkeit Kataloniens von Spanien. Die damalige konservative Zentralregierung stellte die Region daraufhin unter Zwangsverwaltung und ließ mehrere Unabhängigkeitsbefürworter inhaftieren.
Die Staatsanwaltschaft wirft Junqueras "Rebellion" und Zweckentfremdung öffentlicher Gelder vor. Im Falle einer Verurteilung drohen ihm 25 Jahre Gefängnis. rurteilt den Prozess als politisch motiviert. Außer ihm befinden sich acht weitere Angeklagte in Untersuchungshaft. Ihre Unterstützer betrachten sie als "politische Gefangene". Die Staatsanwaltschaft warf den Angeklagten hingegen einen versuchten "Staatsstreich" vor.
Der Prozess wurde in den vergangenen Monaten auch im Fernsehen übertragen. In Barcelona versammelten sich am Mittwoch Befürworter eines unabhängigen Kataloniens, um auf einer Großleinwand die Schlussworte der Angeklagten zu verfolgen. Im Anschluss war eine Demonstration geplant.
by via Berliner Tageszeitung - News aus Politik, Wirtschaft und Sport
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